Wie entwickelte sich die Gitarre im Laufe der Zeit zu dem Instrument heran, das wir heute unter der Bezeichnung kennen?
Die Gitarre ist ein relativ modernes Instrument. So wie wir die Gitarre heute kennen, gibt es sie seit dem 19. Jahrhundert. Doch die Ursprünge der Gitarre sind sehr viel älter und führen weiter in die Vergangenheit zurück.
Das erste Saiteninstrument war der Jagdbogen bzw. Pfeilbogen: eine Sehne auf einem Holzstab gespannt. Anhand von Höhlenmalereien wissen Archäologen, dass ab ca 10.000 v. Chr. gegen Ende der Altsteinzeit Jagdbögen verwendet wurden. (Jahnel 1996, S.14)
Im Laufe der Zeit kombinierte der Mensch den Bogen mit einem Resonanzkörper um den Ton der Saite zu verstärken. Je nach regionalem Angebot konnten das Schildkrötenpanzer, Kürbisse, Bambus oder Kokosnüsse sein. (ebd.)
Die ersten Resonanzkörper waren demnach einfache Objekte, die nicht extra für ihre Aufgabe bearbeitet wurden. Ab ca. 2000 v. Chr. haben Menschen sowohl im Nahen als auch im Fernen Osten Instrumente gebaut, die aus einem Resonanzkörper, Saiten und einem Hals bestanden. (vgl. www.tabazar.de)
Dieses Grundprinzip findet sich bei vielen Varianten in unterschiedlichen Kulturen von Ost nach West wieder. Mal ist der Hals rund, mal flach, lang oder kurz; Hat manchmal Bundstäbchen, oder keine. Die Decke wiederum kann z. B. aus Holz oder auch aus Tierhäuten bestehen.
Später kamen die Menschen auf die Idee, Holzteile zusammenzuleimen und so einen klangvolleren Resonanzkörper herzustellen. Diese Instrumente nannte man Laute. Sie zeichnen sich durch einen „...halbbirnenförmigen Korpus [aus], dessen Muschel aus einer ungeraden Zahl von Teilen (Spänen) besteht.” (Jahnel 1996, S. 25) Der Begriff Laute verweist nicht wie man evtl. annehmen könnte auf die Lautstärke, sondern leitet sich vielmehr vom arabischen Wort „Al’ud” oder „El Oud” ab. Dieser bedeutet „das Holz” oder „Hölzerne”, also ein Gegenstand der aus Holz besteht. (ebd.)
Im Zuge der arabischen Expansion im Frühmittelalter, verbreitete sich die Laute über Ägypten und Nordafrika bis nach Spanien. Wobei man nicht genau bestimmen kann, dass die arabische Laute der direkte Urahn der modernen Gitarre ist. Vielmehr scheinen unterschiedliche Einflüsse, die z. B auch zur Violine geführt haben, ihren Beitrag an der Entwicklung der Gitarre beigetragen haben. (vgl. www.tabazar.de)
In der Renaissance veränderte sich die Laute jedoch stark und wurde in Europa beliebter. Zuvor wurden die Saiten aus Pflanzenmaterialien gebunden. Nun band man Kordeln aus Darm oder ähnlich festem Material im richtigen Abstand um den Hals. Als in der Barockzeit die Gitarrenmusik akkordbetonter wurde, gelang nur bei der Guitarra die nötigen baulichen Anpassungen. Aus der Guitarra entstand die Gitarrenlaute, welche die inzwischen eingeführte Besaitung mit einzelnen Saiten statt Chören aufweisen konnte. Diese Gitarre konnte man nun auch in den Zentren für den Gitarrenbau (Wien, Paris und London) vermehrt wiederfinden.
Schon im Zeitalter der Romantik führten einige Entwicklungen wieder nach Spanien. So entwickelte Antonio de Torres (1817 - 1892) die Gitarre wie wir sie heute kennen. Er baute den Korpus deutlich größer und mit dünnerem Holz als seine Vorgänger. Zudem fand er eine neue Methode für einen besseren Klang: die Beleistung auf der Innenseite der Decke. Torres entwickelte eine fünf bis sieben fächeriges System, welches symmetrisch angeordnet ist. Die Torres-Gitarre ist bis heute die Grundlage einer jeden klassischen Konzertgitarre geblieben.
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